Auf Deutsch: Klanglandschaft; die akustische Hülle, die uns in jeglicher Lebenssituation umgibt und in der wir existieren. Zu ihr zählen alle Klänge: laute und leise, nahe und ferne, auch sogenannte Nebengeräusche, die wir meist ignorieren, die aber oftmals entscheidenden Einfluss auf die Lebensqualität haben (etwa das konstante Motorgeräusch einer Autobahn oder das Summen einer Klimaanlage). Die Vielfalt und ästhetische Qualität der Laute einer natürlichen Soundscape steht in unmittelbarer Beziehung zum ökologischen Zustand der jeweiligen Landschaft. Eine Soundscape lässt sich fast wie eine Art Sprache verstehen, die Auskunft über die natürliche, soziale und technische Beschaffenheit unserer Gesellschaft geben kann, sogar über ihre gesellschaftlichen Probleme und Machtstrukturen. Hinweise darauf lassen sich oftmals gewinnen, wenn man beispielsweise die vorherrschenden Laute sowie ihre Quellen und Ursachen in einer bestimmten Umgebung identifiziert.
Die wissenschaftliche Disziplin der Soundscape-Studien erforscht insbesondere die Ursachen für das akustische Erscheinungsbild von Orten, Räumen und Landschaften, ihre Bedeutung für die Menschen, ihre Veränderungen im Zeitenwandel und die Möglichkeiten, diese in der Praxis zuträglich und förderlich zu gestalten. Dies beinhaltet den Gedanken, dass unangenehme, lärmende und durchdringende Laute in unseren Klanglandschaften nicht etwa ein unabänderliches Schicksal darstellen, sondern durch kritisches Hören identifiziert, in die gesellschaftliche Diskussion eingebracht werden können, sodass darauf aufbauend Maßnahmen zu deren Verbesserung eingeleitet werden können.